Deutsche Meisterin aus Senden!

Das hat es in der Geschichte der Sendener Volleyballabteilung noch nie gegeben: Ein Mitglied ist deutsche Meisterin! Es ist zwar kein ganz so gewöhnlicher Titel, aber ansehnlich und ehrhaft ist er trotzdem. Es geht um den Titel der deutschen Ü43-Beachvolleyball-Meisterin, welcher am Wochenende in Velten nahe Berlin zu holen war. Die ehemalige Nationalspielerin Sabine Zumdick die für die SG Sendenhorst startet konnte ihn sich mit ihrer langjährigen Partnerin Stefanie Venghaus sichern. Es war das erste Mal, dass sie an einem derartig hohen Beachturnier teilnahmen. Und in anstrengenden zwei Tagen kämpfte sich das Duo gleich bis an die deutsche Spitze.

Selbstverständlich war die Teilnahme nicht, einen Landesvorentscheid gab es nicht, DVV-Punkte besaß das Duo auch nicht, und so wurde es mit Glück noch an letzte Stelle gesetzt. „Wir sind dann da komplett ohne Erwartungen reingegangen und haben einfach geschaut was geht“, so Zumdick. Und so rollten sie das Feld von hinten auf, wie sich herausstellen sollte.

Samstags ging es mit der Vorrunde im Pool-Play Modus los. Zumdick erwischte mit ihrer Partnerin die einzige Vierer-Gruppe, so dass ein kräftezehrender Tag vorprogrammiert war. Sie starteten gleich voll durch und sicherten sich den Gruppensieg mit in der Summe acht gewonnenen Sätzen. Bitterer Beigeschmack war dabei, dass in dieser Gruppe auch alle anderen NRW-Teams waren, die somit ausschieden. Weiter ging es noch am gleichen Tag in die Entscheidungsphase im Double-Out Modus. Im Viertelfinale trafen sie am Sonntag auf die an Platz Eins gesetzen Gerlach/Hoppe (Frankfurt und Marburg), gegen die sie sich aber unbeeindruckt mit 2:0 durchsetzen. Schwieriger wurde es da schon im Spiel um den Finaleinzug gegen die Lokalmatadorinnen Groß/Kowalczyk (Setzliste Platz Vier). Nur wenige Punkte Unterschied gab es in den ersten beiden Sätzen, im ersten Satz musste sich Zumdick/Venghaus geschlagen geben, den zweiten konnten sie sich wieder sichern. Ein wahrer Krimi spielte sich nun im Tie-Break ab. Eine anfängliche Führung verwandelte sich in ein 8:12, das Spiel war schon gelaufen nach Ansicht mancher. Doch Zumdick/Venghaus bewiesen einmal mehr ihre Stärken. „Wir haben in einem riesen Kampf zurück gefunden, gute Aufschläge haben uns gerettet“, kommentierte Zumdick. Sogar einen Matchball beim Stand von 13:14 konnten sie abwehren, woraufhin sie zum 16:14 davon zogen. Somit stand das Finale ins Haus. Über die Verlierer-Seite hatte sich erneut das Team Gerlach/Hoppe angepierscht, es gab die Chance auf eine Revanche im Finale. Aber auch in diesem Match ließ sich die Sendenhorsterin mit ihrer Partnerin nicht lumpen und machte im Veltener Sand klar Tisch. Im ersten Satz noch strapaziös mit 15:12 machten sie im folgenden mit 15:9 den deutschen Meister-Titel perfekt. Und machten so einen der größten Erfolge in ihrer Karriere fest. Nun konnte an der Gold-Medaille „geknabbert“ werden (Bild).

„Danach sind wir einfach nur noch tot aber sehr sehr glücklich umgefallen“, blickte die fröhliche Zumdick zurück. „Bei einer geilen Stimmung auf den Feldern hatten wir Teilnehmer jede Menge Spaß“, sagte sie in dem Zuge. Nur mit der Organisation war sie nicht zufrieden, ähnlichen Veranstaltungen entsprach diese nicht im Ansatz, da war sie sich mit allen Teams einig.

Nun könnte man meinen, dass man sich mit so einem Titel zur Ruhe setzt – falsch gedacht. „So etwas wie die Westdeutschen, die lassen vielleicht mal ausfallen, aber an diesen Meisterschaften hier, da würden wir mit Vergnüngen nochmal dran teilnehmen“, sagt Zumdick. Vielleicht war dieser erste Titel auch nur der Anfang.